Paralympisches Boccia

Was ist Paralympisches Boccia?

Boccia wurde erstmals 1984 bei den Paralympics in New York als paralympische Disziplin ausgespielt. Gespielt wird im Einzel, im Pair oder im Team nach den Regeln des internationalen Dachverbands BISFed, der Boccia International Sports Federation. Dieser legt auch die Kriterien der vier Startklassen (BC1 bis BC4) fest, nach denen die Spieler*innen je nach Einschränkung klassifiziert werden.

Ein Spiel besteht aus vier Sätzen, wobei beginnend mit rot immer abwechselnd angeworfen wird. Zu Beginn jedes Satzes wird der sogenannte Jackball, kurz Jack, gespielt, anschließend werfen die Spieler*innen abwechselnd insgesamt sechs Bälle und versuchen, so nahe wie möglich an den Jack heranzukommen. Die Bälle, die dem Jack näher liegen als der erste Ball des Gegners zählen zum Satzende einen Punkt.

Die vier Startklassen

  • BC1 sind Cerebralparetiker*innen, die mit der Hand werfen oder dem Fuß spielen und Assistenz in Anspruch nehmen dürfen. Diese steht außerhalb des Spielbereichs und hält zum Beispiel den Rollstuhl.
    Cerebral kommt von Cerebrum, dem lateinischen Wort für Hirn. Bei Cerebralparetikern wurde das Gehirn während seiner Entwicklung geschädigt. Dadurch kommt es zu gestörten Bewegungsabläufen. Die Kraft der Muskeln ist zwar vorhanden, aber die Bewegungsabläufe sind nicht koordiniert, laufen nicht rund sondern eckig, manchmal auch zeitverzögert oder sehr langsam ab.
  • BC2 sind Sportler*innen und Sportler, die Cerebralparetiker sind, mit der Hand werfen und keine Assistenz benötigen.
  • BC3 sind die Sportler*innen, die eine schwere körperliche Behinderung haben. Die Bälle werden mit Hilfe einer Rampe auf das Spielfeld befördert. Diese wird auf Anweisung der Sportler*innen durch die Assistenz ausgerichtet.
  • BC4 sind Teilnehmer*innen, die schwer körperlich behindert sind, aber im Wettkampf keine Hilfe benötigen.

Videos

Para Boccia, Team Deutschland Paralympics 2021
Sport A-Z: Boccia from Paralympics 2016

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Bildquellen