Am Sonntag, den 6.11.2022 fanden in Ensingen, in der Forchenwald-Halle, die 2. Baden-Württembergischen Para Boccia Meisterschaften BC 4 statt. Ein sportlich hochwertiges Turnier, da 5 der der 6 führenden deutschen Athleten am Start waren. Drei Athleten aus Baden – Heiko Striehl, Andreas Wenger und Rainer Schmitt – von der RSG Heidelberg- Schlierbach, standen 2 Athleten aus Württemberg – Christian Hartmann und Bastian Keller – im Einzel und Pair gegenüber.
Die gezeigten Leistungen in den 10 Spielen – Jeder-gegen-jeden – wurden von Spiel zu Spiel immer besser und veranlassten die, in dieser Anzahl nicht erwarteten und nicht gewohnten Zuschauer zu Ausrufen des Erstaunens und begeistertem Applaus. Die Boule-Spieler und ihre Angehörigen der Freizeit-Abteilung des TSV Ensingen, mit Norbert Julmi an der Spitze, waren den Athleten und Zuschauern herzliche und zuvorkommende Gastgeber. Selbst die über Nacht ausgefallene Heizung und die damit verbundenen 17°C Hallentemperatur, die den Athleten sehr zu schaffen machten, ließen den Veranstalter nicht kapitulieren. Wärmflaschen, Hotpacks und Decken wurden organisiert, um es den Sportlern halbwegs erträglich zu gestalten.
Im Einzelwettbewerb setzte sich Bastian Keller ungeschlagen vor Heiko Striehl und Christian Hartmann durch.
Der Pair-Wettbewerb konnte nur stattfinden, weil die Markgröninger Trainerin Vivien Hartmann sich in einen Rollstuhl setzte und mit Rainer Schmitt ein Pair bildete. Und diese „Notlösung“ bereitete den Titelverteidigern Christian Hartmann und Bastian Keller nicht erwartete Schwierigkeiten. Das gemischte Doppel führte nach 3 Sätzen bereits mit 4:0. Kam es dann zur berühmten Angst vor dem Gewinnen, oder besannen sich Hartmann/Keller doch noch auf ihr Können? Die Markgröninger gewannen den letzten Satz mit 5:0 und gewannen somit das Spiel mit 5:4. Striehl/Wenger gewannen deutlich gegen Schmitt/Hartmann mit 7:0, sodass es zum Endspiel zwischen Hartmann/Keller und Striehl/Wenger kam. Die Markgröninger waren wieder in der „Spur“ und gewannen den Titel mit einem deutlichen 10:0.
Am vergangenen Wochenende fanden erstmals die Baden-Württembergischen Meisterschaften im Paralympischen Boccia der Klasse BC4 bei der Manfred-Sauer-Stiftung in Lobbach statt. Im Teilnehmerfeld befanden sich neben dem frisch gekürten Deutschen Meister Bastian Keller auch vier weitere Spieler der jüngst vergangenen DM in Wiesbaden. Insgesamt traten sechs Spieler der beiden aktuell einzigen Para Boccia Vereine in Baden-Württemberg, RSG Heidelberg (RSG) und TV Markgröningen (TVM), zum Einzel- und Pair-Wettkampf an.
Gleich zu Beginn sorgte Christian Hartmann vom TVM in Gruppe A mit einem Sieg über Vereinskammeraden Bastian Keller für eine kleine Überraschung. Im weiteren Verlauf konnte er das Niveau jedoch nicht halten und musste sich durch die anschließende 4:2 Niederlage gegen Heiko Striehl (RSG) mit dem Einzug ins „kleine“ Finale zufrieden geben. Bastian Keller hingegen setzte sich souverän mit 6:1 gegen Heiko Striehl durch.
In Gruppe B bliebt es bis zuletzt spannend. Hier entschied sich erst im letzten Satz des letzten Spiels wer sich über die Finalteilnahme freuen durfte. Am Ende setzte sich Andreas Wenger knapp mit 3:4 gegen Rainer Schmitt durch. Deutlich endete hingegen das Finale in dem sich Bastian Keller mit 8:0 gegen den Heidelberger durchsetzen konnte und somit den ersten Baden-Württembergischen Meistertitel im Paralympischen Boccia nach Markgröningen holte. Auch der dritte Platz ging nach Markgröningen. Das Spiel um den Bronzerang entschied Christian Hartmann mit 6:3 für sich.
Im historisch ersten Pair-Spiel eines offiziellen Wettbewerbs in Deutschland konnten sich Bastian Keller und Christian Hartmann vom TVM gegen die erste Mannschaft der RSG Heidelberg bestehend aus Rainer Schmitt und Andreas Wenger mit 5:3 durchsetzen. Nach einer deutlichen 5:0 Führung nach drei Sätzen wurde es im letzten Satz noch einmal spannend, doch am Ende reichten die drei Punkte Heidelbergs nicht mehr um den Markgröninger Sieg zu gefährden. In der zweiten Begegnung des im Jeder-gegen-Jeden Modus ausgetragenen Pair Wettbewerbs gewann Markgröningen sein zweites Spiel gegen Heidelberg II mit 7:0 und sicherte sich somit vorzeitig die Baden-Württembergische Meisterschaft.
Im letzten Spiel des Tages kam es zum vereinsinternen Duell zwischen der ersten und zweiten Mannschaft der RSG. Hier unterlag Heiko Striehl an der Seite von Jürgen Kirchhoff dem Duo Schmitt/Wenger trotz zwei Satzgewinnen in einem emotionalen Spiel mit 6:2. Somit ging Platz zwei des Pair-Wettbewerbs an Heidelberg I und Platz drei an Heidelberg II.
Insgesamt war es eine sehr gelungene Premiere eines Baden-Württembergischen Meisterschaftsturniers. Im kommenden Jahr soll das Turnier erneut statt finden, dieses mal jedoch in Markgröningen, wie der Fachwart Boccia des Württembergischen Behinderten- und Rehabilitationssportverbands, Thomas Keller, nach der Siegerehrung ankündigte.
Ein großer Dank geht allen voran an die Schiedsrichter*innen, die mit starkem Einsatz und Leistung für einen reibungslosen Ablauf des Turniers sorgten. Weiterer Dank gilt natürlich auch dem Badischen Behinderten- und Rehabilitationssportverband BBS und den Organisatoren der RSG Heidelberg, allen voran Heiko Striehl, sowie der Manfred-Sauer-Stiftung für die Zurverfügungstellung des einzigartigen Veranstaltungsorts.
Am 23. und 24. Juli 2021 fand in der Halle am Platz der Deutschen Einheit in Wiesbaden die 16. Deutsche Meisterschaft im Hallenboccia der Nationalen Spiele statt. Insgesamt kämpften allen Widerständen zum Trotz und unter Einhaltung strenger Hygienevorschriften zehn Mannschaften aus dem ganzen Bundesgebiet in insgesamt 45 Spielen um den Titel.
In dem als Jeder-gegen-jeden-Turnier ausgetragenen Wettbewerb, konnte sich erstmals der TV Markgröningen 1896 e.V. durchsetzen. Ohne Niederlage und mit nur einem Unentschieden gegen die erste Mannschaft des BRS Gersweiler (10:10) gelang dem Team um Mannschaftsführer und amtierenden Deutschen Meister im Para-Boccia Bastian „Baschdi“ Keller im vierten Anlauf der Gewinn der Deutschen Meisterschaft.
Platz zwei ging an die SG Oberpfalz vor den Lokalmatadoren des SV Rhinos Wiesbaden 1, die wie Markgröningen mit dem dritten Platz das beste Ergebnis der Vereinsgeschichte erzielen konnten. Wie nahe die Leistungen der Temas beieinander lagen, zeigt die Punktgleichheit mit den Verfolgern. Die Plätze 4 bis 6 gingen an BRS Gersweiler 2, den VSV Straubing und BRS Gersweiler 1, die alle ebenso wie Wiesbaden 11 Punkte erreichten und so nur im direkten Vergleich das Podium knapp verpassten.
Viel Lob und Dank galt im Anschluss dem Deutschen Behindertensportverbandes e.V. (DBS) und dem Ausrichter SV Rhinos Wiesbaden für ein hervorragend vorbereitetes Turnier. Nicht zuletzt sei die Stadt Wiesbaden erwähnt, die die Spielstätte kostenfrei für das Turnier zur Verfügung stellen konnte. Wie von Teddy Östreicher, Boccia-Beauftragter des DBS, im Laufe des Turniers bekanntgab, wird wohl auch die kommende Deutsche Meisterschaft 2022 in Wiesbaden stattfinden.